Industriemuseum Howaldtsche Metallgießerei
Die Metallgießerei ist das letzte erhaltene Gebäude der Howaldtswerke, die sich Ende des 19. Jahrhunderts in Dietrichsdorf ansiedelten. Bis 1980 in Betrieb, repräsentiert sie rund 100 Jahre Industrie- und Werftgeschichte. Wie dort gearbeitet wurde, können die Gäste der Museumsnacht im Dauer-Gussworkshop erleben.
Außerdem setzen wir auf Ihre Kreativität beim Gestalten von Tütenlampen, um unser Grundstück zu erhellen.
Das Industriemuseum ist eingeschränkt barierefrei.
Programm
Dauer-Gussworkshop
Wie in der Gießerei gearbeitet wurde, können die Gäste der Museumsnacht im Dauer-Gussworkshop erleben. Unter sachkundiger Anleitung lernen Sie, die Form für einen Taler herzustellen und diesen anschließend aus Reinzinn zu gießen. Bei Mitnahme des Talers berechnen wir 7 Euro Materialkosten. Nachhaltige und kostenlose Alternative: Sie machen ein Taler-Selfie und überlassen uns das Stück wieder zum Einschmelzen.
Tütenlampen basteln
Solange der Vorrat reicht: Aus bemalten Frühstückstüten, gebrauchten Gläsern und Teelichten entstehen Lampen, um unser Grundstück zu erhellen.
Zu Gast:
Kunst der Muthesius Kunsthochschule
Künstlerin: Lilli Kristin Gefion Preuss
Werktitel: „Schlacke“
„Haben Sie mal flüssiges Metall ins Ohr gekriegt? Oder Verbrennungen von der Schlacke, die [sich durch die Hemdsärmel] brennt und Blasen auf der Haut wirft?“, 2024
Das Zitat entstammt der ARD-Dokuserie „Die Mutigen 56 - Deutschlands längster Streik“ über die Arbeitsbedingungen auf den Kieler Werften, die schließlich zur Einforderung von Rechten wie Krankheitsschutz führten. Was passierte mit dem hier verarbeiteten Metall, welches nicht in der Gussform landete? Spritzer, die daneben gingen, Stoff und Haut verbrannte. Die organische Form von flüssigem Metall werden mit den vergrößerten Holzskulpturen wieder aufgegriffen. Durch das veränderte Material verlieren sie an Aggressivität und werden zu weichen, handschmeichelnden Gegenständen. So laden sie zum Betrachten und Analysieren ein, wie Bleiguss an Silvester - wie wurde der Schmelzlöffel geschwungen, in welchem Grad gekippt und was bedeutet das für die Zukunft?
Lilli Preuss (sie/ihr) versucht in ihren Arbeiten, Fragen nach Gemeinschaft und Fürsorge mit einem Blick in die ortsspezifische Geschichte zu beantworten. Bildhauerisch, aber auch performativ nähert sie sich als Teil des Kollektivs PIK Porree dem Lebensraum Stadt mit all seinen Geschichten an.